about

barbara rothamel ist eine künstlerin, die im verborgenen arbeitet. sie ist «verborgen.da», wie der titel einer ihrer textilen arbeiten suggeriert. aber woher kommt sie? nach abgeschlossener lehre in einem kirchenmalerbetrieb studiert sie kunstgeschichte, theaterwissenschaften und schließlich darstellende kunst an der hdk berlin. in einem radikalen entschluss kehrt sie als schauspielerin an mehreren internationalen experimentaltheatern berlin den rücken und lässt sich mit ihrer familie auf dem land nieder.

auf einem großen resthof im wendland erforscht sie die grundlagen dessen, was es heißt, mensch und künstlerin abseits des lärmenden kulturbetriebs zu sein. sie setzt sich intensiv mit theorie und praxis der permakultur auseinander und beginnt, die wolle ihrer schafe als künstlerisches material, das stellvertretend für die kreisläufe der natur steht, einzusetzen. kleine, reliefartige bildlandschaften, haptische und kinetische objekte entstehen. Zunehmend tritt auch der mensch als erscheinungsform der natur ins zentrum ihres bildnerischen schaffens. sie tritt der künstlerinnengruppe rosa garage bei und widmet sich sowohl intensiven akt- als auch tanzstudien. stilleben ihrer selbstangebauten nahrungsmittel entstehen

doch sie wendet sich nicht nur dem körper zu, sondern knüpft auch wieder an ihre wurzeln in der darstellenden kunst, insbesondere ihrer intensiven beschäftigung mit der idee des gesamtkunstwerks, an. die begegnung mit michael maria ziffels gibt dazu einen starken impuls. sie wird gründungsmitglied des von ihm ins leben gerufenen chors «schnuut und pumpe».

bei der ersten fruchtbaren zusammenarbeit im rahmen der uraufführung des opernscifi-spektakels distance 2123 tritt sie erstmals wieder öffentlich auf.

befeuert von ulrike draesners text «doggerland», entwickeln ziffels und sie die idee, ihrer engen zusammenarbeit durch bildung des ensembles «blandan» form und gemeinsamen inhalt zu geben. dabei performen sie nicht nur gemeinsam zu ziffels kompositionen, sondern barbara rothamel entwickelt auch kostüme und bühnenlandschaft für blandans zweites interdisziplinäres projekt «fur».